Godafoss, Skogarfoss, Seljalandsfoss (Island)
Island, Reisen + Erinnerungen, Tipps

Islands Wasserfälle

Hauptsache, er endet mit Foss

Island hat von vielem sehr viel: von wunderschöner Natur zum Beispiel, unberechenbaren Vulkanen, schnatternden Seevögeln … und unzählige Wasserfälle, von denen einer schöner ist als der andere. Hier findest du schon einmal einige davon:

Gullfoss: Der mächtige Wasserfall am Golden Circle

Über den Gullfoss hab ich in meinem Beitrag über den Golden Circle schon geschwärmt. Und es ist wirklich beeindruckend, wie die Wassermassen in zwei Kaskaden schießen und in der engen Schlucht verschwinden.

Seljalandsfoss: Hier kommst du auch hinter den Wasserfall

Kennst du die Disney-Zeichentrick-Serie „Die Gummibärenbande“? Die Gummibären hatten ja so etwas wie ihre eigene Welt, der Eingang dazu befand sich hinter einem Wasserfall. Und vielleicht war das der Seljalandsfoss. Denn der ist einer der wenigen Wasserfälle, die du dir auch von hinten ansehen kannst. Der Pfad, der hinter den Wasserschleier führt, ist zwar sehr glitschig, mit guten Wanderschuhen ist das aber kein Problem. Und das Erlebnis ist wirklich einmalig.

Glúfurárfoss: Dieser Wasserfall ist gut versteckt

Genauso einmalig ist der Glúfurárfoss, den du auf einem einfachen, etwa einen Kilometer langen Fußweg vom Seljalandsfoss aus erreichen kannst. Um ihn genau zu sehen, musst du nämlich etwa 20 Meter durch einen kleinen Canyon, durch den auch der Bach, der sich kurz davor über die ehemalige Steilküste stürzt, fließt. Eine nasse Angelegenheit von Kopf bis Fuß, aber es lohnt sich!

Skógarfoss: Wie in einer Kinderzeichnung

Um den Skógarfoss zu sehen, müsste man nicht einmal aus dem Auto steigen; schon von der Weite ist er in seiner 25 Meter breiten und 60 Meter hohen Pracht sichtbar. Wir sind nach der 30 Kilometer langen Fahrt von Seljalandsfoss und Glúfurárfoss hierher, die uns auch am (fast) unaussprechlichen Eyjaflallajökull vorbeiführte, aber eh schon wieder bewegungsfreudig und erklimmen auch den steilen Pfad, der direkt neben dem Wasserfall zu dessen Geländekante führt. Schön!

Stjórnarfoss: Zelten am Wasserfall

Direkt neben dem CampingplatzKleifar in Kirkjubæjarklaustur rauscht der Stjórnarfoss über die Felsen herunter und bietet unglaubliche Campingkulisse.

Svartifoss: Dieser Wasserfall ist ein wahres Kunstwerk der Natur

Der Svartifoss beeindruckt nicht mit seiner Fallhöhe oder den Wassermassen, sondern seiner wunderschönen Umgebung. Der Stórilækur hat sich nämlich einen ganz besonderen Ort ausgesucht, um eine Etage tiefer weiterzufließen: eine Reihe unterschiedlich hoher schwarzer Basaltsäulen, die wie Orgelpfeifen aneinandergereiht sind. Wie diese Basaltsäulen entstanden? Basalt ist ein Lavagestein, das bei einem Vulkanausbruch austritt; fast 80 % Islands bestehen daraus. Kühlt das Gestein nach dem Austritt verzögert aus, formt es sich in den hübschen sechseckigen Säulen aus.

Hengisfoss: Hoch und weit

Um diesen Wasserfall zu sehen und den weiten Ausblick zu genießen, musst du etwa eineinhalb Stunden lang durch die beeindruckende Landschaft Ostislands wandern – obwohl „musst“ wirklich nicht das richtige Wort dafür ist. Wunderschön ist der Aufstieg zum Hengisfoss, dem „hängenden Wasserfall“, der sich 120 m in die Tiefe stürzt. Und das vor farbenfroher Kulisse, die durch einige Erdschichten aus steinhartem Lehm mit hohem Eisenanteil wunderhübsch gestreift daherkommt. Am Weg zum Hengisfoss kommst du übrigens auch am nicht minder fotogenen Litlanesfoss vorbei.

Ist es der Rjukandi? Auf jeden Fall liegt er direkt an der Ringstraße.

Direkt an der Straße Nummer 1, die um die gesamte Insel herumführt, befindet sich ein wunderschöner Wasserfall, dessen Name höchstwahrscheinlich Rjukandi lautet. Höchstwahrscheinlich? Der brausende Foss wird weder in unserem schlauen Reiseführer erwähnt noch ist mit einem Schild an der Straße angeschrieben. Und meine Recherche nach unserer Rückkehr hat auch zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt … Aber wenn’s wo so viele Wasserfälle gibt wie in Island, kann einem schon mal einer entwischen.

Im Vorbeifahren entwischt er dir trotzdem nicht, denn du erkennst schon an den vielen parkenden Autos in der Parkbucht, die nur ein paar Minuten vom Wasserfall entfernt liegt. Parkbuchten wie diese finden sich entlang der Ringstraße ganz zuverlässig überall dort, wo garantiert ein wunderschönes Fotomotiv auf dich wartet.

Selfoss: Der Hufeisen-Wasserfall

Die Kaskade des Selfoss ist zwar nur 10 bis 15 Meter hoch, aber durch seine Hufeisenform trotzdem ganz schön spektakulär. Und auch sehr nett: Du erreichst ihn nach einem kurzen Spaziergang vom gleichen Parkplatz aus wie den atemberaubenden Dettifoss. Zwei Fossar mit nur einem Stopp sozusagen. Da schlagen wir natürlich zu!

Dettifoss: Der mächtigste Wasserfall Europas

Wie der Selfoss ist Dettifoss ein Wasserfall der Jökulsá á Fjöllum, dem „Gletscherfluss aus den Bergen“. Das Wasser ist aber nicht so klar, wie man sich das bei Gletscherflüssen erhofft. Weil der Fluss unglaubliche Mengen an Sand und Geröll mitführt, ist das Wasser eher grau als klar. Aber: durch die mitgeführten Sedimente hat die Jökulsá á Fjöllum ihre Umgebung auch stark geformt und fließt nun durch einen tiefen, weiten Canyon, der auch ohne Wasserfall schon beeindrucken würde.

Am Dettifoss brausen jedenfalls etwa 200 m³ Wasser pro Sekunde mit Wahnsinnstempo in die Tiefe – 44 Meter tief, um genau zu sein. Und das ist europäischer Rekord.

Hafragilsfoss: Der Wasserfall vorm Canyon

Ein Stück flussabwärts befindet sich dieses Schmuckstück. Ihn zu erreichen, war halt leider nicht so einfach wie erhofft: Sowohl östlich als auch westlich der Jökulsá gibt es eine Straße, auf der man die drei Wasserfälle erreichen kann. Weil man Selfoss und Dettifoss von der Westseite her besser sieht, nahmen wir dafür die Straße mit der Nummer 862. Zum Hafragilsfoss wollten wir dann über die Brücke auf die Ostseite und die Straße 864 wechseln.

So weit, so gut – nur dass es die Brücke zwar auf unserer Karte gab, nicht aber in echt. Da schauten wir einmal ganz schön blöd drein. Egal, umdrehen, die 862er zurückfahren, nochmal auf die 864 und beim Hafragilsfoss stehenbleiben. Der Blick auf den Hafragilsfoss mit dem unglaublichen Canyon der Jökulsá im Hintergrund entschädigte für die Überraschung aber voll und ganz.

Goðafoss: Der Wasserfall der Götter

Weil es der Häuptling Þorgeir um das Jahr 1000 herum mit der Übernahme der christlichen Religion ganz schön ernst nahm, ließ er die Bildnisse der bis dahin verehrten Gottheiten an dieser Stelle in die Skjálfandafljót werfen. Der Name Goðafoss drängte sich so ja förmlich auf.

Absolut göttlich ist auch der Anblick, den der aquamarinblaue Wasserfall bietet. Sehr hoch ist er zwar nicht, aber das weite U des Wasserfalls vor dem Bergpanorama, das kann schon etwas!

Glymur: Bis vor einigen Jahren der höchste Wasserfall Islands

196 Meter tief stürzt sich das Wasser am Glymur in die Tiefe – und das war bis 2011 Island-Rekord. Dann wurde der Morárfoss an der Südseite des Vatnajökull zum ersten Mal vermessen und konnte den Glymur in der Fallhöhe noch um 31 Meter toppen.

Nicht zu toppen ist die Wanderung entlang der immer tiefer werdenden Schlucht, die der Fluss Botnsá in die Landschaft gegraben hat. Sie dauert etwa zwei Stunden in eine Richtung, ist teilweise ganz schön steil und schwierig und bringt dich zu einem Felsen, von dem aus du einen perfekten Blick auf den so harmlos klingenden Wasserfall hast. Atemberaubend schön!

Island hat noch mehr Naturwunder zu bieten: Mehr über seine Gletscher, Strände, Vulkane und geothermale Gebiete findest du in meinen Reise-Erinnerungen an Island.

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