Glögg, Pepparkaka und weicher Lebkuchen
Rezepte, Schweden

Glögg und Pepparkaka: Weihnachtliche Rezepte aus Schweden

God jul och gott nytt år!

Weihnachten hat immer ganz viel mit Familientraditionen zu tun. Bei den einen geht es um die richtigen Lieder beim Christbaumschmücken, bei den anderen um die Art und Weise, wie Geschenke ausgetauscht werden, und bei fast allen geht es um das, was auf den Tisch kommt.

Auf Veränderungen reagieren wir da ganz schön sensibel – zurecht, möchte man behaupten. Deshalb zeig ich dir heute einfach Varianten von zwei ganz und gar traditionellen Weihnachtsgenüssen, nämlich Lebkuchen und Glühwein.

Darf ich vorstellen? Das sind ihre schwedischen Geschwister glögg und mjuk pepparkaka.

Die schwedischen Versionen haben natürlich ihre Eigenheiten, im Großen und Ganzen sind sie unseren trotzdem recht ähnlich. Das passt für Weihnachten perfekt, wir wollen kulinarisch schließlich nichts überstürzen.

Weicher Lebkuchen aus Schweden

Ich geb’s zu: Heuer hab ich weitaus mehr Kekse gegessen als selbst gebacken. Das liegt zum einen daran, dass ich Zugriff auf Mamas unerschöpfliches Keksdepot habe, zum anderen hab ich aber wieder statt Keksen mjuk pepparkaka gebacken – und der kann sich auch sehen und schmecken lassen.

Was du für 1 Kastenform weichen Lebkuchen brauchst:

  • 150 g zimmerwarme Butter
  • 155 g brauner Zucker
  • 3 Eier
  • ¾ Becher Sauerrahm
  • 3 EL eingekochte Preiselbeeren
  • 2 EL in Rum eingelegte Rosinen
  • 300 g glattes Dinkelmehl
  • 1,5 EL Zimt
  • 1,5 EL Lebkuchengewürz
  • 1,5 TL Natron
  • Butter und Semmelbrösel zum Befetten der Backform

Zubereitung: So machst du weichen Lebkuchen nach schwedischem Rezept

  1. Am besten legst du die Rosinen schon ein paar Stunden oder Tage vorher in Rum ein – je länger sie im Rum ziehen, desto aromatischer sind sie.
  2. Wenn es dann ans eigentliche Backen geht, befettest du als Erstes die Backform mit Butter und Bröseln.
  3. Verrühre die zimmerwarme Butter gut mit dem braunen Zucker (ca. 10 min) und gib dann nacheinander die Eier dazu.
  4. Als Nächstes fügst du Sauerrahm, Preiselbeeren und die Rosinen hinzu und rührst fleißig weiter. Wenn du magst, kannst du auch den restlichen Rum untermengen, dann hat dein Lebkuchen einfach ein bisschen mehr Schuss.
  5. Zum Schluss hebst du die Gewürze, das gesiebte Mehl und das Natron unter.
  6. Tataaa, dein Teig ist fertig. Nimm ruhig mal eine Kostprobe, aber mach es bitte nicht so wie ich und iss gleich mal so viel davon, bis dir graust. 🙂
  7. Füll deinen Teig nun in die vorbereitete Form und backe ihn bei 180°C für 50 bis 55 Minuten. Ich hab ein Backrohr mit Dampffunktion, das passt perfekt, denn der Dampf macht den Lebkuchen noch flauschiger. Wenn du so ein Wunderding nicht zu Hause hast, stellst du einfach eine ofenfeste Auflaufform voll mit Wasser mit ins Rohr, das geht auch.

Schwedischer Glögg: Zutaten und Zubereitung

Ob nach dem Weihnachtsspaziergang zum Aufwärmen oder als Silvester-Willkommensgetränk zum Warmwerden: Glögg geht eigentlich immer. Und er ist wirklich einfach und schnell zuzubereiten – zum Beispiel, während der Lebkuchen gemütlich auskühlt.

Was du für 1 Liter Glögg brauchst:

  • 0,75 l Rotwein – am besten einen, der schon Zimt- und Nelkenaromen mitbringt
  • 0,25 l Wasser (oder mehr, je nach Bedarf)
  • 75 ml Wodka
  • 2 Zimtstangen
  • 20 Gewürznelken
  • 1 EL Lebkuchengewürz oder 2 Stück getrockneter Ingwer, 1 TL Karadmomkapseln, getrocknete Orangenzesten)
  • 120 g brauner Zucker
  • 2 EL Rosinen
  • 10 – 20 Stk. Mandeln

Zubereitung: So machst du schwedischen Glögg

  1. Lege die Rosinen mit Zimtstangen, Nelken und dem Lebkuchengewürz (bzw. Ingwer, Kardamomkapseln und Orangenzesten) in einem Vorratsglas in den Wodka ein, verschließ das Glas und lass das Ganze mindestens einen Tag bis eine Woche ziehen. Falls du nicht mehr so viel Zeit übrig hast, ist’s auch halb so schlimm; bei meiner letzten glögg-Koch-Aktion betrug die Ziehzeit nur ein paar Stunden und es war trotzdem köstlich.
  2. Wenn es dann ans Eingemachte geht, erhitzt du alle Zutaten bis auf die Mandeln in einem Topf. Achtung, der Glögg darf nie kochen, sondern soll nur ziehen – und das mindestens so lange, bis sich der ganz Zucker aufgelöst hat.
  3. Falls du keine geschälten Mandeln zur Hand hast, kochst du in der der Zwischenzeit etwas Wasser und überbrühst die Mandeln damit. Lass sie ein paar Minuten im Wasser, dann kannst du ihre Haut ganz einfach abziehen.
  4. Als Letztes musst du deinen glögg nur mehr abseihen, dann die Rosinen aus dem restlichen Sud rauspicken und gemeinsam mit den Mandeln in den Häferln verteilen, den schwedischen Glühwein drauf. Skål!

Zu glögg und weichem Lebkuchen gesellt sich noch eine dritte schwedische Spezialität auf den Tisch: Pepparkaka mit – Achtung, keine Ironie – Blauschimmelkäse und Preiselbeeren. Das klingt zugegebenermaßen sehr gewöhnungsbedürftig, schaut aber schon ganz gut aus und passt geschmacklich gar nicht schlecht zusammen. Aber du liest es wahrscheinlich schon raus: So ganz überzeugt bin ich auch noch nicht …

Vielleicht geht’s dir ja anders. Auch wenn Weihnachten ist und du zu dieser Zeit alles am liebsten so hast, wie du es schon seit Ewigkeiten kennst: Probier’s einfach mal aus!

Und jetzt wünsch ich dir nur mehr eines: God jul och gott nytt år!
Bis demnächst!

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