Sonnenaufgang am Hochwechsel im Winter
Österreich

Winterwandern auf dem Hochwechsel

Sonnenaufgang, Glitzerschnee und frische Bergluft:
So kann das Jahr nur gut beginnen

Wintersport in den Bergen, das heißt so viel wie viel frische Luft, gleißend helles Sonnenlicht und glitzernder Schnee – aber nicht zwangsläufig Skifahren. Denn wenn es von der Schneemenge her nicht für die allerbesten Pistenverhältnisse reicht, so reicht es doch für die perfekten Voraussetzungen für eine (früh-)morgendliche Winterwanderung. Und so eine führte mich letztes Wochenende auf den Gipfel des Hochwechsels, der die Grenze zwischen der nordöstlichen Steiermark und Niederösterreich bildet.

Winterwanderung auf den Hochwechsel: Die Fakten

  • Gehzeit: 2,5 Stunden, wir haben das auf 6 Stunden erweitert, aber dazu unten mehr
  • Länge: 9,6 km, in unserem Fall waren es 24,5 km
  • Schwierigkeit: von der Strecke her einfach, es kommt natürlich auf die Schneebeschaffenheit an; du kannst hier aber auch perfekt mit Schneeschuhen wandern
  • Startpunkt: Rablkreuz-Hütte (Straße ohne Maut, kostenfreier Parkplatz); wie du dorthin kommst, findest du auf www.google.at/maps/place/Rablkreuz+Hütte
  • Upgrade: Wenn du einen Schlitten mit hinaufziehst, kannst du einen Teil der Strecke herunterrodeln. Wie lang dieser Teil ist, hängt natürlich von der aktuellen Schneelage ab.

Wunderschöner Wandertag, Sonnenaufgang inklusive

Aufstehen um 5:00, fertigmachen, frühstücken, losfahren und mit dem Auto zuerst einmal bis auf 1.350 m Seehöhe. Parken, aussteigen, durchatmen und sich über den schönen Tag freuen. Das war der Anfang unseres Tages, an dem wir so ziemlich genau um 7:00 schon loswanderten. Das ist ganz schön früh, aber wie so oft im Leben gilt auch für unser Hiking in a Winterwonderland das Sprichwort

The early bird catches the worm.

In unserem Fall ist der Wurm der Sonnenaufgang, den wir sehen wollen. Eine Sache solltest du sonnenaufgangstechnisch unbedingt beherzigen: Der erste Teil des Wegs auf den Hochwechsel führt durch den Wald. Und den solltest du schon hinter dir haben, bevor die Sonne aufgeht, um ihre ersten Strahlen auch wirklich zu erhaschen. Letzten Samstag ging die Sonne um 7:44 auf, wir hatten also vom Parkplatz eine knappe Dreiviertelstunde Zeit, um über die Waldgrenze zu kommen. Und das haben wir geschafft – und wurden fürstlich belohnt: mit Mondschein und pastelligem Himmel beim Raufgehen, goldenen Streifen zwischen den Wolken kurz vor Sonnenaufgang und rosa glitzerndem Schnee, als sie sich dann schließlich zeigte.

Weiter ging es dann zum Gipfel des Hochwechsels auf 1.744 m Seehöhe. Die markante Silhouette der Gipfelkapelle siehst du schon von Weitem, das von Mitte Mai bis Mitte November bewirtschaftete Wetterkoglerhaus duckt sich etwas ab.

Vom Gipfel aus hast du bei guter Sicht einen Wahnsinns-Rundumblick; er reicht von der Rax und dem Schneeberg über die Schneealm und den Hochschwab auf der einen Seite bis nach Ungarn und in die Südsteiermark auf der anderen Seite.

Wie du jetzt weitermachst, kommt ganz auf dich und deine Taxi-Möglichkeiten an:

Rablkreuz-Hütte – Hochwechsel – Rablkreuz-Hütte

Am einfachsten ist es, wieder auf demselben Weg runterzugehen, den du auch raufgekommen bist. Wenn du einen Schlitten mit heraufgezogen hast, ist der Rückweg eine ganz schön flotte Schlittenfahrt – wenn du Glück hast, ist die ganze Länge schlittenbefahrbar.
Zum Schluss belohnst du dich noch mit einer Jause in der Hütte, strahlst mit der Sonne auf deinen Fotos um die Wette und machst dich wieder auf die Heimreise.

Rablkreuz-Hütte – Hochwechsel – Herrenstein – Blasenkogel – St. Jakob im Walde

Wir haben die Tour etwas verlängert und sind bis nach St. Jakob im Walde gewandert. Der Weg dorthin ist perfekt ausgeschildert, der Wald duftet so richtig würzig und wenn du besonders viel Glück hast, siehst du sogar ein Rudel Gämsen, die am Blasenkogel heimisch sind. Wir haben nur einige Spuren gesehen, aber das kennen wir ja eh schon aus unserer Schweden-Reise: Spuren ja, Tiere leider nein …
Die Wanderung war so um etwa 15 km länger und wir waren ca. 6 Stunden statt 2,5 Stunden unterwegs. Und schön war's! Danach ließen wir uns zurück zur Rablkreuz-Hütte chauffieren, wo wir ja unser Auto geparkt hatten.

Weitere Varianten

Vom Hochwechsel aus gibt es auch Routen in andere Ortschaften rund um den Berg, zum Beispiel nach Mönichwald, Festenburg oder auf die niederösterreichische Seite nach St. Peter am Wechsel. Ob diese Wege gerade begehbar sind, fragst du am besten in der Hütte nach.

Na, hat dich die Wanderlust gepackt? Dann stell dir schon mal den Wecker, pack deinen Rucksack und dann rauf auf den Berg. Bis bald!

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