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12 Tipps für 48 Stunden in Reykjavík

Reykjavík ist nicht nur die nördlichste Hauptstadt der Welt, irgendwie ist dieses Städtchen auch auf andere Art anders als alle anderen Kapitalen. Hübsch, übersichtlich, freundlich, einladend, aber auch windig, kühl und voll und ganz im Umbruch. Baustellen gibt es viele, da muss man aber mitbedenken, dass die Saison für das Baugewerbe hier sehr kurz ist. Also: Staubwolken und Baustellengeräusche ausblenden, frische Meeresluft einatmen und los geht’s!

Was Islands Hauptstadt für mich ausmacht

Wie schon gesagt ist Reykjavík nicht allzu groß. Beim Stadtspaziergang, für den wir brav unserem Iwanowskis Island-Reiseführer folgen, klappern wir innerhalb von ein paar Stunden viele Sehenswürdigkeiten der Stadt ab. Ein paar Dinge bleiben besonders gut in Erinnerung, nämlich diese hier:

1. Reykjavík liebt seine Fußgänger.

Die nördlichste Hauptstadt der Welt hat ein großes Herz, aber doch ein kleines. Und so kommt’s dass das beste Fortbewegungsmittel in Reykjavík die eigenen Füße sind. Die Distanzen sind gering (von der Hallgrímsson-Kirche durch die Fußgängerzone in der Laugavegur, der Schlenderstraße Reykjavíks, bis zum Hafen sind es gerade einmal 1,7 Kilometer), das Angebot an kleinen, feinen Shops und Cafés reichlich, die Autofahrer rücksichtsvoll.

2. Die Stadt ist unglaublich sauber.

Das fällt sofort auf. Kein Müll am Boden, keine Zigarettenstummel, hier trete nicht einmal ich in einen Kaugummi, trotz meines ausgeprägten Talents dafür. Dazu kommt die unglaublich frische Luft vom Meer her, die immer in Bewegung ist.

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3. Die Bäckerei meiner Träume

Immer der Nase nach! So gelangst du früher oder später zu Brauð & Co in der Frakkastígur.

Hier gibt’s nicht nur großartiges Brot (zum Beispiel Vollkornbrot, das uns auch noch am fünften Campingtag zur Jausenzeit überglücklich macht), sondern auch Mehlspeisen (Zimtschnecken, Germstrudel mit allerlei Füllungen, Milchweckerl mit Schoko- und Orangenschalenstücken, …), die noch warm in dein Papiersackerl wandern. Das Anstellen zahlt sich aus, und während des Wartens kannst du zusehen, wie im hinteren Teil der kleinen Bäckerei vielleicht gerade deine Heidelbeerschnecke mit Lakritz aus dem Ofen geholt wird. Mmmmmmh …

4. Outdoor in der Stadt

Sobald sich die Sonne zeigt, spielt sich in Reykjavík alles draußen ab: Die Gastgärten sind voll, die vielen Parks (zum Beispiel der Hügel Arnarhóll in der Nähe des modernen Harpa-Komplexes oder der Park um den Stadtsee Reykjavíkurtjörn) auch, die Genießer strahlen mit der Sonne um die Wette – schön!

5. Die Cafés

Das Laundromat Café

Im Laundromat Café stärken wir uns in der Austurstræti für unsere Walbeobachtungstour mit einem großartigen Frühstück aus Spinatomelett und Bacon und Eggs und sind überrascht, als wir herausfinden, dass der Name tatsächlich Programm ist: Im Keller des bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten und deshalb rappelvollen Cafés befindet sich ein richtig echter Waschsalon – und der ist nach wie vor in Gebrauch.

IÐA Zimsen

Kann es etwas Schöneres geben als ein Café wie das IÐA Zimsen, das gleichzeitig eine Buchhandlung ist? Nicht viel. Dazu gibt’s auch noch viele Arten von Kuchen, Magazine, hübsche Kleinigkeiten. Und all das lässt sich gemütlich bei einem richtigen Muntermacher-Cappuccino von Illy an einem der alten Tische begutachten.

6. Fisherman's Friend

Wo könnte Fisch noch besser schmecken als hier? Genau: nirgends. Deshalb ab an den Hafen, rein in eines der hübschen Restaurants und - weil nicht nur Fischers Fritze frische Fische am allerliebsten hat - den Catch of the Day bestellen. Manchmal ist das Seelachs, manchmal Kabeljau, manchmal Dorsch, aber immer fangfrisch. Außerdem bringt er sicher Abwechslung auf den Teller.
Eine Sache gibt's aber auch bei der Wahl des Restaurants zu beachten: Einige Lokale bieten Walfleisch an - aber nicht wegen der Isländer und irgendwelcher Traditionen, deren zuliebe sie die bedrohten Meeressäuger essen würden, sondern eher deshalb, weil einige Touristen auch darauf neugierig sind. Wir sehen Wale lieber lebendig und im Meer und gehen ganz schnell weiter, wenn wir auf einer Speisekarte Mink oder Ähnliches lesen.

7. Die Stadt von oben

Die Hallgrímssonskirkja gehört natürlich zum Pflichtprogramm eines Stadtspaziergangs, wer gerne eine Stadt zu Füßen liegen hat, fährt auch bequem mit dem Lift auf den 73 Meter hohen Turm und genießt den Ausblick auf das bunte Meer aus Häusern und das dunkelblaue Meer dahinter.

8. Das Harpa

Harpa, das moderne Konzerthaus am Hafen ist viel mehr als nur das: Kunstwerk, Blickfang, vielfältige Galerie, Nobelrestaurant, Shoppingmöglichkeit, … Die Ausstellungen in den Foyers und das Bewandern und Bewundern aller Ebenen des Harpa kosten nichts, der Blick durch die wabenartige Glasfassade ist aber unbezahlbar.

9. So viele kleine Läden!

Die Laugavegur ist sozusagen die Mariahilfer Straße Reykjavíks, mit einem großen Unterschied: Hier gibt es keine klassischen Highstreet-Ketten, nicht einmal die skandinavischen wie H&M oder Vero Moda, die ich irgendwie erwartet hätte. Stattdessen findest du eine Menge hübscher Geschäfte mit isländischer (Outdoor-)Kleidung, in denen du auch einen unsagbar warmen Lopapeysa, den Pullover mit dem klassischen Islandmuster, erstehen kannst, und viele kleine Läden mit wunderhübschen skandinavischem Design in Form von Kerzenständern, Geschirr, Drucken, … z.B. hrim (Laugavegur 25 und 32), Foa (Laugavegur an der Ecke zur Skólavörðustígur) oder in der Verlängerung der Laugavegur aurum (Bankastræti 4). Besonders angetan hat’s mir My Concept Store (Laugavegur 45): Etwas düster, richtig edel, sehr, sehr cool werden hier wunderschöne Klein- und Großigkeiten (Notizbücher, Sonnenbrillen, Globen, Drucke, Schmuck, Kleidung, …) verkauft, am liebsten wollte ich gleich einziehen.

10. Die Happy Hour hat ihren Namen ganz zurecht

Ein Restaurantbesuch in Island kostet. Natürlich, er ist es auch wert. Wenn es aber die Getränke um den halben Preis gibt, ist die Freude schon recht groß. Erst recht, wenn so eine Happy Hour gleich einmal vier Stunden lang dauert. Einheimische wie Reiselustige sind dann gleichermaßen glücklich und bevölkern die Gastgärten in den Straßen um den Ingólfstorg.

11. Reykjavík Pride

In der isländischen Hauptstadt werden Toleranz und Offenheit hochgehalten – und das kann gefeiert werden. Dazu gibt es die Hinsegin Dagar, die queer days oder Reykjavìk Pride. Es ist ein mehrtägiges Fest für die ganze Familie, bei dem die ganze Stadt Regenbogenfarben trägt, von den Besuchern der Parade über die Schaufenster, an denen sie vorübergehen, bis zu den Stufen, die zur Menntaskólinn í Reykjavík, dem ältesten Gymnasium des Landes, führen.

12. Street Art ohne Ende

Oh ja, Street Art hat hier Platz und Raum und einen hohen Stellenwert. Weil gerade hier Bilder mehr als tausend Worte sagen, sieh einfach selbst:

Also: Wer ein paar schöne Tage in einer außergewöhnlichen, aber vollkommen unkomplizierten, entspannten Stadt erleben will, der soll mal in den hohen Norden.
Viel Spaß dabei!Merken

Und hier findest du die im Beitrag erwähnten Orte:

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