Häuserfront in Amsterdam
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Reisetipps für deinen Städtetrip nach Amsterdam: Die Klassiker

Wenn du Amsterdam gleich einmal damit assoziierst, dass dort jeder ganz legal Gras kaufen und seinen Joint rauchen kann/darf/es einfach tut, dann hast du natürlich Recht. Aber Amsterdam ist viel, viel mehr als ein Konglomerat an Coffeeshops; die niederländische Hauptstadt hat unglaublich viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die größte ist aber wahrscheinlich die Stadt selbst: Die vielen wunderschönen Grachten sind ihre Lebensadern, gesäumt werden sie von zum Teil windschiefen Giebelhäusern, von denen keines den anderen gleicht.

Etwa 840.000 Menschen leben in Amsterdam, an den langen Wochenenden im Mai und Juni hat man aber das Gefühl, dass es mindestens genauso viele Touristen sind. Der erste Tipp also gleich vorweg: Am besten stattest du der sympathischen Hauptstadt noch im April oder ab September einen Besuch ab. So siehst du mehr von ihr – und weniger von den anderen Amsterdam-Reisenden.

Wenn du dann da bist, kommt es ganz darauf an, welcher Reisetyp du bist: Amsterdam bietet nämlich so einiges für Schlenderer, Museums-Fans, Shopper und sportliche Städtereisende. Hier aber einmal die Klassiker, die zu Amsterdam dazugehören wie die Tulpen zum Frühling.

Grachtenfahrt durch Amsterdam

Bist du zum ersten Mal in der Stadt, ist eine Grachtenfahrt ein guter Start, die Stadt zu erkunden. Vom Wasser aus ergeben sich ganz einmalige Blicke auf die Stadt und ihr Treiben, und der kühle Fahrtwind tut vor allem in den warmen Sommermonaten gut. Außerdem hast du so auch die Gelegenheit, die ganz neue Architektur der Stadt rund ums IJ zu bestaunen.

Anbieter gibt’s viele, die Angebote sind auch sehr ähnlich. Entscheide vor allem danach, wo du einsteigen willst (viel Auswahl gibt's am Prins Hendrikkade und am Damrak, beide liegen in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Amsterdam Centraal) und ob du lieber einem Audio-Guide (in unterschiedlichen Sprachen) oder einem Live-Guide (meistens auf Englisch) zuhören magst.

Das Anne-Frank-Haus

Unbedingt solltest du dir auch das Anne Frank Huis ansehen. Und genauso unbedingt solltest du dir die Karten dafür schon online reservieren. Zwei Monate im Voraus kannst du unter www.annefrank.org/de/Museum/Praktische-Informationen/Online-Kartenverkauf deine Tickets für ein Zeitfenster am von dir gewählten Tag buchen. Willst du dich nicht festlegen und erst vor Ort entscheiden, ob du dir das Hinterhaus, in dem sich Annes Familie während des zweiten Weltkriegs vor den Nazis versteckte, ansehen möchtest, gibt’s auch eine Möglichkeit: Ab 15:30 werden Karten für den jeweiligen Tag verkauft. Dafür brauchst du aber etwas Glück und ganz schön viel Durchhaltevermögen: Die Schlange vor der Kasse ist gern einmal 150 m lang.

Der Bloemenmarkt am Singel

Ganz in der Nähe befindet sich das nächste Highlight: der Bloemenmarkt. Hier gibt’s vor allem Blumenzwiebeln (natürlich unendlich viele Arten von Tulpen, aber auch Amaryllis, Zierlauch und andere Pflanzen, die sich aus Zwiebeln ziehen lassen), aber auch einige Stände mit Schnittblumen.
Ich muss dich aber auch gleich warnen: Diesmal sah ich die Blumen(zwiebeln) vor lauter Leuten fast nicht. Bei meinem letzten Amsterdam-Besuch – vor vier Jahren war ich im Hochsommer mal in Amsterdam – war’s gelassener und bei weitem nicht so dicht gedrängt. Vielleicht hast du ja mehr Glück …

Das Rotlichtviertel De Wallen

Sobald es dunkel wird, ziehen die Menschenströme nach De Wallen, das berühmte Rotlichtviertel Amsterdams. Berühmt-berüchtigt wäre zu viel gesagt, denn die Scharen bestehen eher aus schauenden Touristen denn aus zahlenden Freiern, die neugierige Blicke in die Schaufenster werfen, in denen sich die Prosituierten präsentieren (müssen). Jedermanns Sache ist das natürlich nicht, aber wer gar nicht hingeht, lässt einen wichtigen Teil der Stadt aus. Und noch ein beruhigender Punkt: Kaum sonst irgendwo leben Sexarbeiterinnen so sicher; in Amsterdam haben sie sogar eine eigene Gewerkschaft.

Zu Fuß oder mit dem Rad durch Amsterdam

Insgesamt lässt sich die Stadt wunderbar zu Fuß erkunden. Ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel (vier Metro-Linien, Straßenbahnen und Busse, die allesamt sehr oft und pünktlich unterwegs sind) brauchst du eigentlich nur, wenn du etwas außerhalb wohnst.

Und natürlich ist auch das Rad eine Variante – eine sehr, sehr gute sogar, denn das Radwegenetz ist so gut ausgebaut wie sonst kaum irgendwo. Auch die Autofahrer sind die Konkurrenz auf zwei Rädern gewohnt. Die einzige Voraussetzung dafür, dass alles glatt läuft: Wenn du in der Stadt Rad fährst, musst du auch das Tempo der Amsterdamern mithalten, sonst bist du ein Hindernis.

Du findest bestimmt viele Ecken, in denen es sich wunderbar strolchen lässt. Das hier sind meine liebsten Streunertouren:

Der Jordaan: Von Gracht zu Gracht schlendern

Besonders schön streunern lässt es sich im Jordaan, einem ehemaligen Armen- und Arbeiterviertel zwischen Prinsen- und Lijnbaansgracht (von Osten nach Westen) bzw. Brouwers- und Looiersgracht (von Norden nach Süden) ausdehnt, das sich zu einer hippen Wohngegend gemausert hat. Die Kehrseite: Die Mieten im Jordaan sind natürlich explodiert.

Strawanzen und shoppen in den 9 Straatjes

Gleich östlich des Jordaan befinden sich die 9 Straatjes – 9 Straßen, die zwischen Singel und Prinsengracht, Raadhuisstraat und Leidsegracht so einige Cafés, eine Menge Shops und viel zum Schauen zu bieten haben. Welche großartigen Souvenirs ich erstanden hab und warum die Runstraat mein Favourit ist, erzähle ich dir demnächst.

Amsterdams grüne Lunge: Der Vondelpark

Ruhiger und gelassener lässt es sich durch den Vondelpark schlendern. Er liegt im Südwesten Amsterdams und lässt sich wunderbar zu Fuß oder mit einem ausgeborgten Rad erkunden.

Was auch sehr gut geht: sich einfach in die Wiese legen, die Sonnenstrahlen genießen und ein bisschen dösen. Perfekt kombinieren lässt sich ein Besuch des Vondelparks übrigens mit den Museen in diesem Stadtteil.
Du gehst gern ins Museum? In einem weiteren Beitrag erzähl ich dir mehr über Amsterdams Museen. Bis bald!

Hier findest du übrigens die im Beitrag erwähnten Orte:

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