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DIY

Ein vertikaler Mini-Garten aus Euro-Paletten

Im wahrsten Sinne des Wortes ein Hochbeet

Als meine Eltern fragten, ob ich denn zwei alte Paletten brauchen könnte, lautete die Antwort ganz laut, deutlich und freudig: „Ja!“ Denn mit Paletten wollte ich immer schon etwas machen, vorzugsweise Möbel für den Garten. Da hatte aber Monsieur etwas dagegen, vor allem weil die Paletten schon etwas mitgenommen aussahen. Also lehnten sie nach der Fahrt auf Papas Anhänger mal ein paar Monate hinter unserem Haus – zum Akklimatisieren sozusagen.

Dann bepflanzen wir die Paletten doch!

Irgendwann kam dann doch die Erleuchtung und mit ihr die Idee, die Palette einfach als vertikales Mini-Gartenbeet zu nutzen, mit dem wir zusätzlich die nicht so hübsche Seite unserer Holzhütte (und die ist im doppelten Wortsinn eine Holzhütte, weil wir darin auch Brennholz lagern) aufmöbeln.

Gesagt, getan. Die groben Arbeitsschritte erledigten wir schon im Herbst, damit im Frühling schon alles paletti ist (der Wortwitz musste ja kommen) und wir gleich mit der Bepflanzung starten können.

Das brauchst du für ein vertikales Beet aus Paletten:

  • 1 Palette
  • Nägel und Schalhammer
  • einige 5x60 Spax-Schrauben, Akkuschrauber und den richtige Bits
  • ein zweites Paar Hände
  • stabile Plane zum Auskleiden
  • Tacker
  • Blumenerde
  • Pflanzen wie Kräuter, Erdbeeren
  • ein grüner Daumen kann auch nicht schaden

Nägel rausziehen und Bretter versetzen

Weil wir glaubten, dass das eine gute Idee sei, hielten wir uns an das, was in unzähligen Videos erklärt wird: Wir zogen die Nägel aus dem zweiten und dem vierten Brett heraus, die mussten nämlich weg. Aber nicht ganz, denn sie bekamen einen neuen Zweck: als Boden des jeweiligen Kräuterkistchens. Monsieur schnitt sie deshalb in der so halbwegs richtigen Länge zu, dann nagelten wir sie von unten an die Holzwürfel, die als Distanzen fungieren.

Die bepflanzbaren Kistchen waren damit im Grunde genommen fertig. Die Paletten schraubten wir dann noch so unsichtbar wie möglich mit den Spax-Schrauben an die Front unserer Holzhütte.

Planen und auskleiden

Als Nächstes schnitten wir die Plane zu, und zwar in so große Stücke, dass wir jedes einzelne Kistchen gut damit auskleiden konnten. Festtackern, fertig.

Dann kam der Winter und die Zeit des Wartens auf den Frühling.

Es grünt so grün

Als die Temperaturen auch in der Nacht nicht mehr unter 0° C sanken, konnten wir endlich mit dem Bepflanzen beginnen. Dazu befüllten wir die Kistchen mit einem Gemisch aus Blumenerde und Tongranulat, so zwischendurch kamen die Pflanzen rein.

Bei uns sind’s das aromatische Bohnenkraut, das sich wunderbar in Grillsaucen, zu Pasta und im Kräutersirup macht, Hängeerdbeeren, von denen ich mir ganz schön viel verspreche (vor allem eine gute Ernte) und Waldmeister – ganz einfach, weil die Blätter so süß aussehen. Aber ich bin mir sicher, dass auch er eine ganz wunderbare Kräutersirup-Zutat wird. Wie du den allerbesten Kräutersirup selbst machst, erkläre ich dir übrigens demnächst.

Ich hab relativ viel Freiraum zwischen den Pflanzen gelassen und beispielsweise nur eine Erdbeerpflanze pro Kistchen platziert, weil die sich eh wie wahnsinnig von selbst vermehren. Dasselbe gilt auch für die Kräuter – und nachsetzen kann man notfalls ja immer noch.

Die Pflänzchen sind also drin, jetzt werden sie noch großzügig gegossen. Dann ist Geduld gefragt, denn ein bisschen dauert’s schon, bis die ersten Wachstumsschübe einsetzen.

Apropos Wachstumsschübe: Für die obersten beiden Kistchen hab ich Kapuzinerkresse angesät, die sprießt in einem Topf auf der Fensterbank zwischen Zitrone, Avocado und Litschis fröhlich vor sich hin. Ob sie dann auch zum Einsatz kommt, werden wir noch sehen. In der Zwischenzeit hat nämlich die Nachbarskatze die noch leeren Kistchen zu ihrem Sonnendeck auserkoren. Und sie macht nicht den Eindruck, als ob sich das so schnell ändern würde.

Und noch ein Update, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen: Ich hab die Nachbarskatze zu Unrecht verdächtigt, dass sie es sich in der obersten Etage des vertikalen Palettenbeets gemütlich gemacht hat. Es war dann wohl meine Mieze ...

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